Fibu lief am
Strand entlang und schaute aufs Meer hinaus. Er war allein losgezogen, um auf
dieser Insel nach Wolkensteinen zu suchen, als ihm plötzlich eine merkwürdige
Kreatur den Weg versperrte.
Neugierig
geworden schaute Fibu sich den Neuankömmling genauer an. So etwas Komisches
hatte er noch nie gesehen. Es war wohl auch ihre erste Begegnung mit einem
Wolkenkraken, denn das Geschöpf hob drohend ihre erstaunlich langen Arme und
kam langsam auf ihn zu.
Sie schien
ihn packen zu wollen, doch Fibu ließ sich davon nicht einschüchtern. Sie
umrundeten sich abschätzend und das Geschöpf versuchte Fibu auf eine Klippe zu zu
drängen.
‚Die hat sicher noch nie einen Wolkenkraken
getroffen‘, dachte Fibu amüsiert bei sich und spielte das Spiel neugierig
mit.
Was würde
sie wohl tun, wenn er einfach über die Klippe hinaus schwebte?
Gerade, als
er beschloss, dass er genug hatte von dem Schauspiel, präsentierte die
Gottesanbeterin plötzlich ihre großen schillernden Flügel. Sie wollte ihn wohl beeindrucken.
Eine Windböe erfasste sie und warf sie über die Klippe.
Geistesgegenwärtig
griff Fibu nach ihren Fangarmen. Dank der Saugnäpfe konnte er sie mühelos
festhalten, ohne sich dabei an den langen Greifarmen zu verletzen.
Er half ihr
wieder auf festen Boden zu gelangen. Erschrocken rappelte sie sich auf und sah
ihn verwundert an.
„Warum hast
du mir geholfen? Habe ich dich eben nicht erschreckt?“
„Weist du,
ich bin ein Wolkenkraken, ich kann fliegen und auch das Wasser macht mir nichts
aus. Ich habe deine schönen Flügel
bewundert, die du mir so bereitwillig gezeigt hast. Da konnte ich dich doch
nicht einfach ins Wasser fallen lassen.“
„Ähm, ja,
richtig, die habe ich dir gezeigt. Freut mich, dass sie dir gefallen.“,
stammelte die Kreatur verlegen.
„Ich bin
Irmgard. Und das sind meine Freunde. Ich war mir nicht sicher, ob wir dir
trauen können. Tut mir leid, falls ich dich erschreckt habe. Vielen Dank für
deine Hilfe!“
„Gern
geschehen. Ich bin Fibu, ein Wolkenkraken. Ich bin auf der Suche nach ein paar
ganz besonderen Steinen.“
Fibu
erzählte seinen neuen Freunden von den Wolkensteinen und seinem Vorhaben die
Steine zu finden und den Menschen zu geben, in der Hoffnung sie würden die
Kraken dann besser verstehen.
„Eine gute
Idee. Schade, dass die Steine nicht auch bei anderen Tierarten funktionieren.
Wir können dich bei deiner Reise leider nicht begleiten, aber solltest du je zu
unserer Insel zurückkommen und unsere Hilfe benötigen, werden wir da sein.“,
versprach Irmgard.
Sie blieben
noch eine Weile bei ihm und zeigten ihm die Insel.
Als die
Sonne begann unter zu gehen, rückte auch die Zeit des Abschied Nehmens näher.
Fibu musste
zurück zu seinen Gefährten und seinem Luftschiff. Er wollte die Reise fortsetzen,
die er begonnen hatte.
Und auch,
wenn er auf dieser Insel keinen Wolkenstein gefunden hatte, so hatte er dafür
etwas anderes, sehr wertvolles gefunden:
Freunde!
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